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Wie phoenix zur Sozio­kratie kam

Nach fünf Betriebsjahren mit viel Herzblut und Engagement war es an der Zeit, die Organisationsentwicklung zielgerichtet in die Hand zu nehmen, um weiter den Ansprüchen der Jugendlichen, der MitarbeiterInnen und der Leitung gerecht werden zu können.

Der Wunsch nach Autonomie in den verschiedenen Bereichen, gepaart mit der Lust Verantwortung zu übernehmen, Mitzudenken und im Rahmen des Konzeptes eigenständige Entscheide treffen zu können, liess uns nicht mehr los. Durch intensives Suchen nach dem passenden Schuh, wurden wir auf die Soziokratie aufmerksam und es fanden erste Gespräche mit Christine Krämer statt. Sie prüfte mit der phoenix Geschäftsleitung die Grundlagen der Umsetzbarkeit.

Anlässlich eines Startworkshops im März 2016 mit allen MitarbeiterInnen der phoenix Wohngemeinschaften entschieden wir mit einer Versuchsphase in die Soziokratie einzusteigen. Diese wurde im Anschluss in einem Leitungskreis sowie den beiden Teamkreisen innerhalb von sechs beziehungsweise acht Kreisversammlungen ausprobiert und erfahren. Parallel dazu wurden in zwei Retraiten die gemeinsame Vision für phoenix entworfen.

„In was für einer Welt möchte ich leben, was wünsche ich mir für unsere Jugendlichen?“

An diesem Satz haben wir uns ausprobiert, uns vergnügt, um Antworten gerungen und uns über Wörter und deren Sinn ausgetauscht, folgende Visionssätze werden uns von nun an begleiten:

  • Eine Welt in der es eine gerechte Verteilung von Bildung und Nahrung gibt, sowie Mitsprachemöglichkeiten und eine freie Meinungsäusserung in Politik, Kultur und Religion.
  • Eine Welt in das Zusammenleben von Leichtigkeit, Freude Leidenschaft und Toleranz geprägt ist.
  • Eine Welt in der jeder/jede Platz für individuelle, angstfreie Entwicklung hat, und jeder/jede sich seine/ihre Träume einsetzen kann.

Daraus werden wir die „Mission der phoenix Wohngemeinschaften“ entwickeln;

was ist unser Beitrag zu dieser, unserer Vision?…

Am Ende der Versuchsphase fühlten wir uns alle kompetenter, verantwortlicher und besser im Kontakt miteinander. Die Freude am Entscheidungen fällen, aufgrund neu gelernter Argumentation und der Gesprächsführung im Kreis, machte Lust auf mehr. Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass es immer wieder Phasen der Verwirrung oder der Resignation gab. Dank der kompetenten Führung von Christine Krämer in diesem sensiblen Prozess der Organisationsentwicklung verloren sich die Kreise jedoch nicht aus den Augen und konnten die neuen Herausforderungen immer entspannter annehmen.

Die Überprüfung ergab dann auch ein klares Bild; die Soziokratie ist der Schuh mit dem wir weiterlaufen möchten. Besonders weil er nicht einfach wie angegossen sitzt, sondern auch mal drückt, die eine oder andere Blase gab und geben wird, daher passt er zu uns.