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Institutionsübergreifende Weiterbildung in Traumapädagogik

Gemeinsam mit dem sozialpädagogischen Team aus der Wohngruppe Magellan genossen die beiden phoenix Teams aus Weinfelden und Müllheim eine sehr interessante Weiterbildung zum Thema Traumapädagogik.

Ein Wort des Kursleiters Olaf Stähli

Früher erlebte belastende Ereignisse haben einen prägenden Einfluss auf unser heutiges Leben und Verhalten. Die Zusammenhänge zwischen biografischen Belastungen und deren Auswirkungen im aktuellen Leben sind dabei oft nicht klar ersichtlich. Je schlimmer frühere Erfahrungen waren, desto mehr neigen wir dazu, diese unbewusst zu verdrängen – und trotzdem wirken diese Erfahrungen auf unser Leben.

Mit einem traumapädagogischen Ansatz können Jugendliche mit besonders einschneidenden biografischen Belastungen dabei unterstützt werden, trotz den erschwerenden Umständen ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen. Im Zentrum der Traumapädagogik steht das Verständnis für die psychologischen Zusammenhänge und die Beziehung zwischen Bezugspersonen und Jugendlichen. Auf dieser Basis werden die Jugendlichen mit vielen kleineren und grösseren Methoden befähigt, ihr heutiges Leben zunehmend bewusst zu steuern und es wird ihnen möglich, Lebensaufgaben anzugehen.

Zwei gelungene Kurstage zum Thema Traumapädagogik

Gemeinsam mit dem sozialpädagogischen Team aus der Wohngruppe Magellan genossen die beiden phoenix Teams aus Weinfelden und Müllheim eine sehr interessante Weiterbildung zum Thema Traumapädagogik. In den Seminarräumen, im Obergeschoss des Restaurants Frohsinn in Weinfelden, brachte Olaf Stähli den Teilnehmenden auf äusserst kompetente Weise das Thema näher und konnte für die Anwendung begeistern.

Da die Vorbildung der Teilnehmenden zum Thema sehr unterschiedlich war, beschäftigten wir uns zu Beginn mit den Grundlagen. In der zweiten Hälfte des Morgens zeigte uns Olaf Stähli auf, wo und wann Traumapädagogik wirksam ist, und wo deren Grenzen sein können. Unser Wirkungsfeld ist definiert durch das alltägliche Zusammenleben mit den traumatisierten Jugendlichen und wirkt in der Konstanz und Stabilität therapeutisch, ohne natürlich eine ergänzende ambulante Therapie ersetzen zu können. Wichtig war Olaf Stähli auch, uns ans Herz zu legen, dass konfrontative Pädagogik in der Arbeit mit traumatisierten Menschen nicht zielführend ist.
Nach einem köstlichen Mittagessen aus der Küche des Frohsinn’s begaben wir uns am Nachmittag vertiefter in die Thematik unseres Alltags. Aus beiden Betrieben trugen wir Beispiele zusammen und versuchten in Kleingruppen mögliche Lösungen aufgrund der Erkenntnisse aus dem Vormittag zu finden. Dies war äusserst spannend und zeigte auch die lustvollen Momente einer hochanspruchsvollen Arbeit auf.
Mit einem guten Gefühl, und überzeugt nun ein wenig sicherer in der Methode zu sein und sie auch anwenden zu können, beendeten wir die Weiterbildung.
Vielen Dank Olaf für den kurzweiligen Input. Wir freuen uns auf die anstehenden Fallsupervisionen mit dir!
Von Kurt Matter, Sozialpädagoge phoenix Wohngemeinschaften Müllheim

Stimmen der Teilnehmenden

“Der direkte Bezug zur Praxis war für mich hilfreich. Die Theorie mit einem Beispiel zu verknüpfen hat viel Verständnis hineingebracht. Die Praxisbeispiele kann ich auch gut in meinem Arbeitsalltag gebrauchen.” Patricia Beer, Sozialpädagogin

“Die Weiterbildung fand ich spannend. Viele anschauliche Beispiele wurden aufgezeigt. Man konnte die Situationen die im Arbeitsalltag mit Jugendlichen auftreten mit den Kollegen von anderen Wohngruppen besprechen.” Olga Frieden, Vorpraktikantin

“Es war eine sehr gelungene Weiterbildung. Ich konnte einen vertieften Einblick in das Thema der Traumapädagogik erlangen und freue mich darauf das gelernte Wissen im Arbeitsalltag einsetzen zu können. Eine ausgesprochen gute Ergänzung zu meinem Studium.” Samuel Haslauer, Sozialpädagoge i.A.